Mit dem Wetterumschwung hätte es mich gewundert wenn auch dieses Wochenende geburtenlos bleibt und somit machte sich heute Nacht die kleine süße Mara auf den Weg ins Leben!
Ihre Mama hatte schon einen rießen Vorsprung mit 8cm hingelegt als ich bei ihr zu Hause nach Mitternacht eintraf. Damit hatte sie ihre Bestätigung definitiv nicht zu früh in den Kreißsaal zu fahren.
Die nächsten Stunden wurden mit verschiedensten Positionen und Beckenschwingungen gemeistert. Es wurde heiter mit dem Lachgas geatmet und sie machte ihre Sache so toll. Immer an ihrer Seite ihr Mann, der sie hielt, stützte und mit vollem Herzen dabei war.
Irgendwann war sie nicht mehr davon überzeugt noch die ausreichende Kraft zu besitzen. Die schlaflose Nacht und der zunehmende Pressdrang schon bei Beckeneingang raubte ihr Energie. Als das Köpfchen die Beckenmitte erreichte wollte sie nicht mehr. Also klang es zwischendurch im Kreißsaal als ob wir uns auf einer Rennstrecke befanden. Abwechselnd 1-2 Wehen veratmen und dann eine Wehe aktiv mit schieben mit einer Menge Motivationsarbeit. Und es hat geholfen. Ganz zögernd konnte man immer mehr lange schwarze Haare bei der Untersuchung sehen. Vom knien auf den Hocker und dann doch nochmal stehen. Viele Positionen wurden ausprobiert. Die Mama hatte keine Lust mehr. Und dann wurde es dem Baby auch zu bunt und reagierte mit einer langanhaltenden Bradykardie. Die ärztliche Kollegin kam mit dem VE Gerät (Saugglocke) in den Kreißsaal.
Die Mutter gab in ihrem vorgeschriebenen Geburtsplan an: keinen Kristellerhandgriff! Nun in dieser Situation legten wir ihr ans Herz zu schauen ob es aushaltbar wäre und wenn nicht wird sofort gestoppt. Andernfalls müssten wir von unten ziehen. Für zwei Wehen konnte sie die mitschiebenden Hände der Ärztin auf ihrem Bauch gut tolerieren und den Rest machte sie alleine. Da war sie doch noch die ersehnte Kraft! Ein mini cut war noch nötig und dann konnte Mara von ihrer Mama um 06:34 Uhr in die Arme genommen werden. Mit kräftigem Schreien erfüllte Mara den Raum. Was für ein aufregendes Ende, dachten wir. Das war aber leider noch nicht das Ende, denn die Placenta machte auch nach über einer Stunde keine Anstalten sich von der Gebärmutter zu lösen. -.- Die Ärztin klärte die Eltern über die manuelle Placentalösung auf. Die Anästhesistin kam in den Kreißsaal und sorgte für ein kurzes Schläferchen. In dieser Zeit übernahm der Papa das Bonding.
Nachdem auch dieser letzte Meilenstein geschafft war, Mama und Tochter nochmal Zeit hatten zum kuscheln und erstes Anlegen ging es zum erholen auf die Wöchnerinstation. Erholt euch gut ihr Lieben! Wir sehen uns dann im nächsten Kapitel Wochenbett zu Hause. Ich freu mich auf euch.
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